Wandern & Radfahren
Hier finden Sie die Beschreibungen von Wanderungen rund um das Naturfreundehaus und im Muldental. Diese können Sie sich auch als PDF-Datei herunterladen:
Stadtrundgang Grimma
Rund um das Naturfreundehaus
Von Naunhof zum Naturfreundehaus
Zu beiden Seiten der Mulde
“Grimma - die Perle des Muldentales”
Ein Stadtrundgang Teil 1
Es empfiehlt sich, ab Naturfreundehaus mit dem PKW über Beiersdorf nach Grimma zum Parkplatz an der Mulde zwischen Pöppelmannbrücke und neuer Brücke zu fahren. An dem nach der Flut von 2002 errichteten „Hochwasseranzeiger“ beginnt der Spaziergang durch die Altstadt von Grimma. Grimma ist etwa um 1170 im Schutze einer Burg als Marktsiedlung am Muldenübergang entstanden. Die Altstadt misst von Süd nach Nord 750 Meter, in der Ost-West-Richtung 500 Meter. Nach Leipzig ist Grimma die größte Altstadt im Regierungsbezirk Leipzig. Sie stellt, nach der Flut von 2002 wiedererstanden, ein städtebauliches Kleinod dar. Wir gehen zu Beginn zu den Resten der 1716-1719 nach Plänen von Pöppelmann errichteten Brücke, die durch die Jahrhundertflut von 2002 erheblich beschädigt und im Dezember 2002 zur gegenwärtigen Ruine gestaltet wurde. Bereits 1292 wird eine hölzerne Brücke über die Mulde erwähnt, geschützt durch eine Wasserburg, Vorläufer des Schlosses. Vom Standort des sächsisch-polnischen Wappens bietet sich uns ein interessanter Blick auf die Giebelseite des Schlosses (Mitte 13. Jahrhundert) mit Elementen der Romanik, Gotik und Spätgotik in der Fenstergestaltung. An der Stadtmauer entlang sehen wir den Gebäudekomplex des Gymnasiums (vorher Kloster, dann eine der drei sächsischen Landesschulen). Von der Brücke gehen wir durch die Brückenstraße zum Markt. Er wird durch das freistehende ehemalige Rathaus dominiert. Das ursprüngliche Niveau des Marktplatzes war 2 Meter niedriger. Durch mehrfache Aufschüttungen wegen der ständigen Hochwassergefahr wurde die erste Etage zum Erdgeschoß. Über die Erbauung des Rathauses (wahrscheinlich Mitte des 13. Jahrhunderts) gibt es keine genaue Kenntnis. Nach einem Brand 1538 wurde es in heutiger Gestalt errichtet und ist eines der schönsten Renaissancerathäuser Sachsens.
Bei einem Marktrundgang ist besonders erwähnenswert das Haus Nr. 11, das älteste Haus am Platz, ein Renaissancebau aus dem Jahre 1521. Ab 1797 diente es als Druckerei des ehemaligen Leipziger Buchhändlers und Klassikerverlegers Georg Joachim Göschen (Göschenhaus). In diesem Haus wohnte und arbeitete einige Jahre Johann Gottfried Seume, der von hier aus seinen „Spaziergang nach Syrakus“ antrat. Vom Markt aus gehen wir ein Stück in der Lorenzstraße, biegen nach links in die Augustiner-Gasse zur Klosterstraße und zum Gymnasium St. Augustin ein. Es wurde im Stile des Historismus 1887-1891 an der Stelle der alten Landesschule errichtet. 1290 war das von Augustinermönchen errichtete Kloster mit der Klosterkirche nutzbar. Nach der Reformation wurde 1550 unter Kurfürst Moritz in den Gebäuden des Klosters die neben Meißen und Schulpforta dritte Landesschule (im 19. Jh. Fürstenschule genannt) begründet. Die Schulen hatten die Aufgabe Beamte für die Verwaltung Sachsens auszubilden. 6 Jahre lernten die Alumnen an der Landesschule und erwarben für die damalige Zeit eine einzigartige Bildung als Voraussetzung für ein Universitätsstudium bzw. eine Beamtenlaufbahn. Bedeutende Absolventen waren u.a. der Völkerrechtslehrer und schwedisch-preußische Hofgeschichtsschreiber Samuel Pufendorf und der Pfarrer und Liederdichter Paul Gerhardt (Der Mond ist aufgegangen, Nun ruhen alle Wälder). Gleich neben dem Gymnasium befindet sich die Klosterkirche, in der Martin Luther nach 1510 mehrmals predigte. Sie hat eine wechselvolle Geschichte, war durch Brände dem Verfall preisgegeben, wurde wieder auf- und umgebaut. 1950 bis 1989 verfiel die Kirche vollends, der Dachstuhl stürzte ein. In den 90er Jahren Sanierung. Jetzt Nutzung für kulturelle Veranstaltungen. Neben der Klosterkirche steht das Heimatmuseum, die ehemalige Mädchenschule. Es steht mit seiner Rückwand auf der Stadtmauer. Unser Spaziergang führt uns jetzt durch die Paul-Gerhardt-Straße. Auch alter Jahrmarkt genannt, im 15. und 16. Jh. hielten auf dieser breiten Straße die Augustinermönche Markt. Das bekannteste Grundstück ist mit der Nr. 15 das Stollehaus.
Ferdinand Stolle war eine Grimmaer Persönlichkeit des 19. Jahrhunderts. Er war Herausgeber von Zeitungen, Autor der „Deutschen Pickwickier“. Zusammen mit Ernst Keil gab er die „Gartenlaube“ heraus, aus der später die Deutsche Familienzeitschrift wurde. Seine Gartenlaube steht ebenfalls auf der Stadtmauer. Wir gehen weiter die Mühlenstraße entlang und kommen zur Großmühle. Sie ist eine der ältesten Mühlen Deutschlands. 1170 waren bereits die Döbener Burggrafen Besitzer der Mühle, 1194-1500 die Mönche des Klosters Zella bei Nossen, dann die Augustiner-Mönche des Klosters Grimma, nach der Reformation die Stadt. Nach 1876 im Besitz der Familie Gleisberg. Die Mühle verfügte teils über 11 Wasserräder, ab 1935 über Turbinen. Sie arbeitete als Getreide-, Brettschneide- und Ölmühle und diente der Stromerzeugung. Vorbei an der Hängebrücke mit dem “Geldeinnehmerhäuschen” kommen wir zur Schiffsanlegestelle. Hier endet der erste Teil unseres Stadtspazierganges.
“Wanderung an der Mulde stromauwärts nach Höfgen und zurück (5,5 km)”
Ein Stadtrundgang 2. Teil
Zur Fortsetzung der Tour empfiehlt es sich eine Rast als Schiffsfahrt bis zur Anlegestelle Kloster Nimbschen einzulegen. Abfahrt ab Hängebrücke zur vollen Stunde. (Achtung! Den Schiffsführer fragen, ob die Fähre in Höfgen in Betrieb ist. Wenn nicht, bis zur Schiffsmühle fahren.) An der Anlegestelle Kloster Nimbschen verlassen wir das Schiff und gelangen auf einem Wiesenweg zum ehemaligen Gut. Dabei unterqueren wir die Trasse der stillgelegten Muldentalbahn. Im Gut sind 1810 die geschweiften Bohlen des Daches ohne einen Nagel gefugt worden. So stehen sie noch heute. Nach wenigen Metern sind wir an der Ruine des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters. Es wurde 1251 gegründet und 1536 säkularisiert. 1523 flohen 9 Nonnen aus dem Kloster, unter ihnen Katharina v. Bora, die spätere Frau Luthers. Von der Klosterruine führt uns der Weg auf dem zum Fuß- und Radweg umgebauten Bahndamm durch herrlichen Wald zur Anlegestelle der Fähre nach Höfgen. An einer vielhundertjährigen Eiche ist das Fährseil befestigt. Seit dem 13. Jh. soll es eine Furt, einen Fährübergang an dieser Stelle gegeben haben. Schriftlich erstmals 1638 genannt. Nach der Überfahrt sollte das Fährhaus gewürdigt werden. Das Fundament am Giebel gegen den Strom hat die Form eines Schiffsbuges. Von der Fähre führt uns der Weg direkt in den Ort Höfgen. Hier sollte nach den bisherigen Mühen im Gasthof „Zur Wassermühle“ Einkehr gehalten werden. Nach der Erholungspause besichtigen wir das kleine, 1275 erstmals erwähnte Dorf mit seinen Sehenswürdigkeiten. Das sind das Mühlenmuseum, gegenüber der Ökohof und die auf einem Porphyrrücken gelegene Wehrkirche. Von der Rückseite der Kirche bietet sich ein herrlicher Blick auf die Muldenaue. Von Höfgen gehen wir den Weg zum Fährhaus zurück, biegen kurz vorher nach rechts und wandern zur Schiffsmühle. Es ist ein Nachbau.
Für den Rückweg bieten sich folgende drei Möglichkeiten an: a) Mit dem Schiff zurück zur Hängebrücke (Abfahrt zur halben Stunde). b) Entlang der Mulde auf dem „Uferweg“ über den Rabenstein und weiter zur Hängebrücke (2,5 km). c) Für Wanderer mit Kondition ist der Weg durch den Jutta-Park zu empfehlen. Hinter der Gaststätte geht es steil hinauf in den Park mit Wasseranlagen und Skulpturen. Eine prächtige Kastanienallee führt zum Aussichtsturm, in dem schaurig-schöne Klangphänomene zu hören sind. Hinter dem Turm gehen wir auf einem Feldweg in weitem Linksbogen zu einer Straße. Hier biegen wir links ab. Am Waldrand zweigt rechts der Mohdschägiebchenweg ab, der uns wieder hinunter zur Mulde und zum „Uferweg“ führt (3 km). Von der Hängebrücke aus beginnt der zweite Teil des Stadtspazierganges. Wir gehen zur Großmühle und von dort durch die Töpfergasse zum Leipziger Platz. Die zweitürmige Frauenkirche, die Hauptkirche von Grimma, ist unser nächstes Ziel. Baubeginn 1230 oder 1240, Höhe der Türme 40 Meter. Von der Frauenkirche gehen wir durch die Lange Straße zum Markt zurück. Die Lange Straße, vorwiegend als Fußgängerzone ausgebaut, sollten wir auf uns wirken lassen. Cafés laden zum Verweilen ein. Während des Stadtganges können wir durch die zahlreich angebrachten Hochwassermarken einen Eindruck von der Flutkatastrophe von 2002 und ihren Auswirkungen gewinnen. Nun führt uns unser Weg zurück zum Parkplatz.
Kontakt und Öffnungszeiten:
Gasthof „Zur Wassermühle“, Tel.: 03437/917153
Museum „Wassermühle“, Tel.: 03437/707572
“Rund um das Naturfreundehaus”
NFH – Grethen - Großsteinberg – Lindberg (10 km) überwiegend flach, 3 kurze Steigungen (Zur Orientierung wird die „Wanderkarte von Sachsen“, 1:25.000, Blatt 7, Naunhof-Grimma empfohlen.) Vom Naturfreundehaus wenden wir uns nach rechts, an der Kreuzung wieder rechts und hinter der Bahnlinie auf einem Fußweg parallel zur Straße nach Grethen. Im Ort biegen wir in Sichtweite der Hauptstraße rechts ab zur Straße nach Großsteinberg. Dort befindet sich das Feuerwehrmuseum. Kurz nach dem Ortsausgang zweigt links eine schmale Straße ab, die uns durch eine Wochenendsiedlung führt. Am Ende dieser Siedlung biegen wir rechts auf einen Weg ein, der uns nach Großsteinberg führt. Wir gehen am Bahnhof vorbei, überqueren die Bahnlinie und gehen auf der Alten Dorfstraße. An der Kirche gehen wir rechts hinauf zum Oberdorf. Am steingefaßten Dorfteich biegen wir links ab in Richtung Klinga. Nach wenigen Metern folgen wir dann der schmalen Straße rechts hinauf entlang einer Kleingartenanlage zur Gaststätte „Berghütte“. Anschließend folgen wir der gelben Wegemarkierung hinauf zum Windmühlenberg. An einem Grundstückszaun verlassen wir den Wald und biegen links auf einen Feldweg. Von hier bietet sich ein wunderschöner Blick auf unser Wandergebiet. Wir sehen rechts in der Ferne den Kirchturm von Grethen, vor uns den Steinbruch, an dessen Stelle sich einmal der Brandberg befunden hat und dahinter den Großsteinberger Wald. Solange Menschen in dieser Gegend siedeln, wird auch Stein gebrochen. Die steinigen Berge gaben dem Dorf seinen Namen. Seit etwa 1900 wird der Pyroxenquarzporphyr industriell abgebaut und zu Schotter verarbeitet. Wir gehen nun auf dem gelb markierten Feldweg weiter. An einem T-förmigen Abzweig gehen wir rechts den Berg hinunter und biegen dann links in den Fahrweg.
An der nächsten Weggabel halten wir uns links, wir gehen an einer Wiese entlang und wieder im Wald rechts hinauf auf einen bewaldeten Höhenzug. Die gelbe Markierung führt uns am Vogelberg vorbei und an einer Kreuzung nach links und im weiten Rechtsbogen auf den Gipfel des 207 m hohen Lindberges. Beim Abstieg achten wir rechts auf das Zeichen „Grünes N und roter Pfeil“. Es führt uns zur Roten Bank mitten im Wald, einem beliebten Treffpunkt der Leipziger Naturfreunde schon vor 80 Jahren. Der felsige Untergrund läßt erahnen, daß auch der Lindberg aus Quarzporphyr besteht. Die Spezialmarkierung führt uns wieder zum gelben Strich, dem wir nun weiter folgen auf manchmal etwas feuchten Pfaden. Wenn wir wieder aus dem Wald heraustreten, gehen wir an einer Wochenendsiedlung entlang und stoßen danach auf eine schmale Asphaltstraße. Es ist die ehemalige Alte Poststraße nach Grimma. Von hier können wir bereits unser Ziel, das Leipziger Naturfreundehaus sehen.
Kontakt und Öffnungszeiten:
Gaststätte „Sachsenhof“ am Bhf. Großsteinberg, Tel.: 034293/29666, Di – So ab 11.30 Uhr
Gaststätte „Berghütte“ Tel.: 034293/29204, Di - Fr ab 15.00 Uhr, Sa/So ab 11.00 Uhr
Feuerwehrmuseum Grethen, Tel.: 03437/763448
“Von Naunhof zum Naturfreundehaus”
NFH-Naunhof-Naunhofer Forst-Klinga-NFH (12 km) überwiegend flach, einige kurze Anstiege (Zur Orientierung wird die „Wanderkarte von Sachsen“, 1:25.000, Blatt 7, Naunhof-Grimma empfohlen.) Die Wanderung beginnt ab Naturfreundehaus zum Bahnhof Großsteinberg. Ab hier fährt der Zug nach Naunhof zum eigentlichen Start der Wanderung. Naunhof, etwa 4900 Einwohner, 1225 erstmals urkundlich erwähnt, ist an 3 Seiten vom Naunhofer Forst umgeben. Daher und wegen seiner Seen, die durch Kiesabbau entstanden sind, beliebtes Naherholungsgebiet der Leipziger. Ende des 19. Jahrhunderts bauten sich reiche Leipziger Bürger hier ihre Villen. Das Rathaus am Markt wurde nach einem Brand 1990 vollkommen neu erbaut. Empfehlenswert ist der Besuch des Turmuhrenmuseums in der Nähe der Kirche.
Wir gehen vom Bahnhof links die Bahnhofstraße entlang, überqueren die Bahnlinie und biegen gleich danach rechts auf einen Wiesenpfad. Der Weg schlängelt sich parallel zur Bahnlinie zwischen Gärten und einer Wohnanlage. An der Wilhelm-Külz-Straße folgen wir nach links einer gelben Markierung. Nach Überquerung der Straße, die nach Großsteinberg führt, betreten wir den Wald. An der linken Seite begleitet noch ein verfallener Wasserturm und eine Wohnanlage den Wanderer, dann biegt der Weg nach rechts direkt in den Wald. Wir stoßen auf einen breiten Waldweg, auf dem wir nun nach links schnurgerade den Naunhofer Forst durchqueren. Wir überschreiten dabei eine weitere Straße und kurz vor der nächsten Straße geht es nach rechts und 100 Meter weiter wieder nach rechts. Dieser Weg führt uns aus dem Wald heraus und an einer Siedlung entlang nach Klinga. Dort biegen wir rechts auf die Dorfstraße, nach wenigen Metern links auf den Steinweg und rechts auf den Mühlenweg. In dem von einer hohen Mauer umgebenen Park befand sich bis 1998 eine Außenstelle der Leipziger Universitäts-Kinderklinik. Wir gehen nun an der Mauer entlang auf den Senfberg. Von der Höhe schweift unser Blick nach links über die Autobahn bis nach Polenz und zum Brandiser Kohlenberg. Vor uns liegen die bewaldeten Großsteinberger Berge, ein für unsere Verhältnisse doch recht beachtlicher Höhenzug. Der Feldweg biegt kurz vor dem Wald links ab. Er führt uns zu einem mit Wasser gefüllten Steinbruch. Vorher biegen wir jedoch rechts auf einen Weg, der uns nun endlich in den Wald führt. An der ersten Wegkreuzung biegen wir rechts ab. Links im Wald verbirgt sich ein weiterer verlassener Steinbruch. An einem kleinen Teich, auf dem Seerosen gezüchtet werden, stoßen wir auf einen grün markierten Weg, dem wir in gleicher Richtung folgen. Rechts ist der Blick nun wieder frei über Felder und Wiesen. An einer Weggabelung biegen wir kurz nacheinander zweimal links und vor einer Schonung rechts auf einen steilen Weg am Hang des Vogelberges ein. An der nächsten Wegkreuzung biegen wir rechts ab. Dieser Weg führt uns an den Rand des Steinbruches. An seiner Stelle stand früher einmal der Große und Kleine Brandberg. Wir biegen nach links ab und gehen am Rand des Steinbruches entlang. Alle nach links abbiegenden Wege ignorierend, wandern wir nun auf einem manchmal etwas feuchten Weg immer in der Nähe des Steinbruches aus dem Wald heraus. Hinter den letzten Wochenendhäusern sehen wir bereits unser Ziel, das Naturfreundehaus.
Kontakt und Öffnungszeiten:
Turmuhren-Museum, Ungibauer Str. 1, Tel.: 034293/32513
„Zu beiden Seiten der Mulde“
Grimma – Döben – Hohnstädt – Grimma (12 km) gelegentliche An- und Abstiege (Zur Orientierung wird die „Wanderkarte von Sachsen“, 1:25.000, Blatt 7, Naunhof-Grimma empfohlen.) Vom Naturfreundehaus fahren wir mit dem Auto über Grethen nach Grimma. Wir befinden uns auf der Leipziger Straße, der wir geradeaus folgen bis zum Leipziger Platz (zweitürmige Frauenkirche), weiter geradeaus in der Töpferstraße, an deren Ende wir nach rechts in die Mühlstraße einbiegen und bis zum Parkplatz an der Mulde vor der Hängebrücke fahren. (Parkplatz ist gebührenpflichtig, 2,50 € /Tag) Wir überqueren auf der Hängebrücke die Mulde und gehen geradeaus in den Stadtwald. An einer Gabelung folgen wir links dem grün und rot markierten Weg hinauf zur Hospitalschenke. Dort überqueren wir die Straße und gehen weiter auf dem grün und rot markierten Weg, der uns in den idyllischen Schlangengrund führt. An dessen Ende biegen wir rechts und kurz darauf noch mal rechts auf den Döbener Weg, der uns ansteigend auf den 194 m hohen Galgenberg führt. Hier soll sich zu frühgeschichtlicher Zeit das Döbener Hochgericht befunden haben. Die Döbener Herrschaft hatte die „Hohe Gerichtsbarkeit“. Von der Höhe haben wir einen schönen Rundblick zum Rochlitzer Berg, dem Oschatzer Collm und zu den Hohburger Bergen. An der nahen Waldecke beginnt das NSG „Döbener Wald“. Wir wählen den rot markierten Weg, der uns in den Wald hineinführt. An der deutlichen Linkskurve bleiben wir geradeaus auf dem schmaleren rot markierten Weg, der uns nach Döben (gegr. im 12. Jh.) führt. Am Ortseingang gehen wir links zum Gelände des ehemaligen Schlosses. Nach Verfall und Zerstörung werden Reste der Anlage saniert. Am Ende des Geländes befindet sich eine Aussichtsplattform mit herrlichem Blick auf das Muldental, gegenüber die „Lorelei“. Unbedingt den rechts von der Aussichtsplattform stehenden Pavillon besuchen. Die darin befindliche Ausstellung gibt Auskunft zur Geschichte des ehemaligen Schlosses. Wir gehen zurück links die Schloßstraße entlang. Hinter dem Haus Nr. 9 biegen wir links auf den Zettenweg ein. (So genannt nach dem „Zettenwall“, der eine frühgeschichtliche Ansiedlung, vermutlich aus der Bronzezeit, von der Größe der Grimmaer Altstadt einschloß. Allerdings ist der Wall durch die vergangenen Jahrhunderte nicht mehr zu erkennen.) Danach kommen wir zum Aussichtspunkt „Feueresse“. Die Bezeichnung des Felsens rührt vom säulenartigen geschwärzten Quarzporphyr. Er dient den Leipziger Bergsteigern auch als Trainingsfelsen.
Wir gehen nun rechts den rot markierten Weg abwärts und erreichen nach etwa 300 Metern die Muldentalstraße, die wir queren und setzen die Wanderung auf dem Radweg nach rechts entlang der Mulde bis zur Papierfabrik Golzern fort. Mitte des 15. Jh. wurde an dieser Stelle eine Mühle errichtet, die als Getreidemühle, dann zur Herstellung von Holzschliff und später als Papiermühle diente. Nachdem wir das Fabrikgelände durchschritten und die Mulde gequert haben, kann zwischen zwei Varianten zur Fortsetzung der Wanderung gewählt werden. Variante 1: Hinter der Brücke biegen wir links ab und gehen auf den grün markierten Weg an der Prinzengrotte vorbei. Nach einem kurzen Zick-Zack mündet der Weg in eine Wochenendsiedlung. An der nächsten Kreuzung biegen wir rechts ab. Nach den letzten Häusern säumen Felder und Wiesen die Straße. Wir nähern uns dem westlichen Rand von Bahren. An der Kreuzung, wo rechts zwei Teiche liegen, biegen wir links ab (von rechts kommt Variante 2).
Variante 2: Man kann auch nach der Muldenbrücke geradeaus auf der Dorfstraße durch Bahren gehen. Der Gasthof „Trakehner-Stube“ lädt zum Verweilen ein. Nach der Rast im Gasthof gehen wir auf der Straße in Richtung Grimma weiter bis wir auf der linken Seite zwei Teiche treffen (von links kommt Variante 1). Wir gehen auf der Straße aus dem Ort. Die Straße ist kein idealer Wanderweg aber an einer Rechtskurve, hinter einem Teich ist es ausgestanden. Geradeaus beginnt wieder ein Fußweg. Er führt uns nun immer an der Mulde entlang in Richtung Grimma. Nach ca. 1,5 km biegt der markierte Wanderweg nach rechs zum Ortsteil Hohnstädt ab. Wir folgen den Hinweisen zum Göschenhaus, dem ehemaligen Landsitz des Klassikerverlegers Georg Joachim Göschen (1752–1828). Schiller, Seume, Körner waren hier zu Besuch. Heute dient das Haus als Gedenkstätte und Heimatstube. Nach dem Besuch des Göschenhauses wandern wir durch den Seumepark entlang der Teichkette (früher Wasserbevorratung für den Antrieb des Wasserrades der Grundmühle) zur Grundmühle. Nun folgen wir dem Weg nahe am Muldeufer nach Grimma. In Grimma wenden wir uns nach links vorbei an dem nach der Flut von 2002 errichteten „Hochwasseranzeiger“ zur zerstörten Muldenbrücke („Pöppelmannbrücke“). Sie wurde 1716-1719 nach Plänen von Pöppelmann errichtet. Durch die Jahrhundertflut vom Sommer 2002 wurde sie erheblich beschädigt und im Dezember 2002 zur gegenwärtigen Ruine gestaltet. Zu beachten ist der Wappenstein von 1724. Direkt am Ufer führt nun ein schmaler Weg am Fluß entlang, vorbei am Gymnasium St. Augustin. Es war einst eine der drei sächsischen Landesschulen. Gleich anschließend steht die Klosterkirche, die vor dem Verfall gerettet wurde. Wir empfehlen einen Abstecher hinauf zum Kreismuseum. Interessant ist auch die Stadtmauer mit den Gartenlauben darauf. Unser Weg endet an einem Torbogen. Über die Mühlstraße erreichen wir wieder den Parkplatz unterhalb der Gattersburg, dem Ausgang der Wanderung.
Kontakt und Öffnungszeiten:
Gasthof „Trakehner-Stube“, Tel.: 03437/769993, Mo/Di Ruhetage, Mi-Fr 11.00-14.00 Uhr und 17.30-22.00, Sa/So 11.00-22.00 Uhr
Museum „Göschenhaus“, Tel.: 03437/911118, Di, Do, Sa, So 10.00 bis 17.00, sonst nach Vereinbarung, Gruppen zur Führung nach Anmeldung
Gaststätte „Grundmühle“, Tel.: 03437/702000, Mobil: 0163/8638872